Kamakura

Schon zeitig in der Früh machten wir uns auf den Weg nach Shiinamachi um von dort über Ikebukuro nach Kita-Kamakura zu fahren.

Die Zugfahrt selbst dauerte ungefähr eine Stunde. Ich bin jedesmal aufs Neue erstaunt wie exakt die Zeitangaben der öffentlichen Verkehrsmittel in Tokyo sind.

Kita-Kamakura ist quasi ein Vorort von Kamakura. Direkt neben der Zugstation befindet sich auch gleich eine wunderschöne Tempelanlage namens Engakuji. Errichtet im 5ten Jahr der Koan Ära (1282) dient die Anlage heute einer Mönchs-Schule. Über das Gelände hinweg konnte man die ganze Zeit über Gebete und Gesänge sowie Glocken und das Schlagen von Gebetsschalen hören. Die Anlage selbst bietet wunderschöne Tempel, viele kleine Schreine, einen japanischen Garten und viele kleinere Gräber. Wer zeitig in der Früh bei Sonnenschein kommt wird außerdem die Lichtspiele zwischen den Meter hohen Bambussen bewundern können, welche einmalige Schatten auf die Wege, Gräber und Schreine werfen. Ein konstanter Begleiter ist der Duft von Räucherstäbchen die einige Betende an den einzelnen Schreinen anzünden. 

Ein wirklich wunderbarer, ruhiger und entspannender Ort! Fast vergessen: der Eintritt kostet 300 Yen pro Person (Erwachsene) und ist jeden Cent wert!

Weiter zum Meigetsuin Tempel

Ein ruhiger Weg entlang kleiner Häuser führt direkt zum Meigetsuin Tempel, da kann man sich nicht verlaufen.

Spannend sind hier auf jeden Fall die kleinen Lokale, welche sich direkt am Weg regelrecht verstecken! Hier solltet ihr die Augen offenhalten.

Ganz besonders sei hier das Kazahana genannt (dazu gleich mehr).

Zuerst eine Runde durch den Meigetsuin Tempel. Hier wird der Eintritt schon teurer - 500 Yen pro Erwachsenen. Die Anlage bietet viele Bäume und einige davon haben bereits zu Blühen beginnen (im Jänner!) Hier kann man nur die Kirschblüten Zeit erahnen - wer also zu dieser Zeit in Japan ist, sollte vielleicht hierher kommen. Neben vielen Vögeln und einem netten Zen Garten könnten wir leider nicht mehr besichtigen da der hintere Teil der Anlage gewartet wurde. Wie gesagt im Frühjahr sicher ein wundervoller Tempel!

Cafe Kazahana

Als wir wieder am Weg zur Zugstation waren viel uns das kleine Cafe Kazahana auf. Die Einrichtung ist schlicht und die Karte übersichtlich, was hier jedoch geboten wird ist ein perfekter Tee und "Bunnys" - kleine Buns gefüllt mit Walnusspaste und das alles Hausgemacht!
Der Matcha Tee kommt in einer wundervollen großen Teleschale und schmeckt einfach herrlich!

Ein Arbeitskollege ließ mich einst einen Seetang Tee kosten (danke Lukas!) und genau so etwas stand auch auf der Karte es Cafés. Das musste getestet werden. Die Blicke der Inhaber waren sehr überrascht und erheitert als ich nach ihrem Kelp-Tea fragte. Sie wiesen mich mehrfach darauf hin dass der Tee "salzig" ist 🙂 Es ist auf jeden Fall ein "besonderer" Tee. Seetang (Kelp) wird dabei aufgegossen und ihr könnt euch vorstellen, das ganze schmeckt nicht jedem - zum Glück mir 🙂

Als die leere Tasse mit einer tiefen Verbeugung zurück an den Tresen gestellt wurde fragte mich die Inhaberin, ob ich das schon einmal getrunken habe, denn nicht viele Touristen trinken diesen Tee. Die darauffolgende Unterhaltung war sehr amüsant. Lukas, solltest du das lesen: geh bitte in dieses Café 🙂

Das Kazahana bietet auch Kaffee an, davon kann ich euch leider nicht berichten, aber eines steht fest, der Kaffee wird dort sichtlich auch mit einer gewissen Liebe behandelt.

Daibutsu - Der große Buddha

Nach unserem Aufenthalt im Kazahana machten wir uns auf den Weg zum Daibutsu (dem großen Buddha in Kamakura). Ein Tipp: Ihr findet am Weg Wander-Wegweiser und Routen-Tafeln, orientiert euch dort an einer Anlage Namens "Grave of Hino Toshimoto". Der Weg führt euch einen kleinen Berg hoch, mit vielen netten Aussichtspunkten und teilweise wunderschönen Einfamilienhäusern. 

Bei der Grabstätte selbst findet ihr wieder einen kleinen Tempel mit mehreren kleinen Schreinen. Ganz Wichtig: hier gibt es auch ein WC 🙂
Angeblich sieht man von einem der kleinen Schreine direkt auf Mount Fuji - wir waren entweder Blind oder die Sicht war auf die große Entfernung zu schlecht, jeden Falls haben wir den Mount Fuji nicht gesehen.

Wenn ihr den Weg weiter in den Süden (immer Bergabwärts) folgt kommt ihr an einem Höhleneingang mit einem Torri vorbei. Geht durch das Torri in die Höhle hinein und lasst euch von dem Überraschen was euch dahinter erwartet! Wer sich da nicht wie Indiana Jones fühlt, dann weiß ich auch nicht!

Um dem Daibutsu näherzukommen, folgt ihr den Weg Bergab bis zu einer Hauptstrasse, dort nach rechts und durch zwei Tunnel gehen. Nach dem zweiten Tunnel gleich links und dann bis zu einem Spielplatz, gegenüber von Wohnungen. Am Ende des Spielplatzes findet ihr einen Weg der in den Wald führt. Diesen Weg hat uns ein sehr nettes Ehepaar gezeigt. 

Über den abenteuerlichen Wanderweg geht es immer den Schildern folgend in Richtung Daibutsu.
Wer es eiliger hat biegt schon nach dem ersten Tunnel links ab und geht die Straße so lange entlang, bis der Tempel mit dem Daibutsu erreicht wird.

Die riesige Buddha Statue stand einst in einem Tempel, welcher jedoch durch einen Brand zerstört wurde. Übrig blieb nur noch die Statue. In Selbige könnt ihr übrigens für 20 Yen pro Person hineingehen und ich denke ihr solltet vom Inneren auch einen schönen Ausblick haben. Wir kamen leider um ein paar Minuten zu spät. Der Eintritt in das Areal kostet 300 Yen pro Erwachsenen. Im Normalfall stehen Buddah Statuen immer unter einem Dach, wurde uns gesagt, somit ist diese Statue etwas Besonderes und ist so oder so einen Blick wert. Setzt euch auf die Steine rund um den Buddah und genießt den Ausblick und das Treiben auf dem Platz.

Wenn ihr noch nicht genug habt, dann macht noch einen Abstecher zum Strand und wartet auf den Sonnenuntergang!

Sollte euch nun nach all den Kilometern (bei uns waren es insgesamt knapp 14km Fußmarsch) der Hunger packen, so geht zur Hase Station entlang der Hauptstrasse (Nummer 32) hier haben sich einige Lokale angesammelt. Unsere Favoriten:

La Chou Chou - kleine Gläser mit einer Art Milchpudding und unterschiedlichen Toppings. Sehr lecker!

Mr. Pig - Treppen rauf und bevor ihr es noch wahrgenommen habt seid ihr euch schon in einer anderen Welt 🙂 Ein kleines bezaubernden Lokal mit einer kleinen aber feinen Menükarte. Das Restaurant/Bar wird von zwei Personen geführt. Beide sind sehr nett und mit englisch kommt ihr sogar weiter als in so manch anderen Lokalen 🙂

Die nahegelegenen Station Hase (Gleis 2) bringt euch dann nach Kamakura. Von dort geht der Zug wieder zurück nach Tokio. Je nachdem wo ihr wohnt, solltet ihr in einer guten Stunde wieder in der Metropole sein.

PS: mit der Suica Karte kommt ihr nach Kamakura, achtet nur darauf genug Geld aufgeladen zu haben, für  die Hin und Rückfahrt sollten etwas mehr als 2.000 Yen genügen. 

scriptbee.at
linkedin facebook pinterest youtube rss twitter instagram facebook-blank rss-blank linkedin-blank pinterest youtube twitter instagram