Tag 2

Rush-Hour & Imperial Palace & Garden

Nach einer erholsamen Nacht und der Erholung vom Jetlag standen wir schon sehr früh auf. Unser erste Station war der Imperial Palace.

Dabei gerieten wir direkt in die morgendliche Rush-Hour und durften Hautnah (und ich meine wirklich Hautnah) die enormen Menschenmassen in der U Bahn miterleben. Eingepfercht in der Masse, war es völlig unmöglich sich an einem Griff oder Stange in der U Bahn festzuhalten. Bremste oder beschleunigte der Zug so bewegte man sich einfach mit der Masse mit. Wer an Klaustrophobie leidet dem sei das abgeraten! Wenn immer mehr Menschen in den Wagon drängen, stellt sich irgendwann Mal die Frage: Wie atme ich jetzt? Die Antwort: ruhig und flach, durchatmen geht nicht weil jemand anderes schon an den eigenen Brustkorb gedrückt wird. Dabei wird einem schnell klar warum viele Fahrgäste ihre Rucksäcke vorne Tragen wenn sie in die U Bahn einsteigen. Viele verwenden ihre Rucksäcke so als Ablage für ein Buch oder für das Smartphone, clevere Idee! Außerdem, macht es Sinn den Rucksack vorne zu tragen, denn dann kann dieser einer anderen Person nicht unabsichtlich ins Gesicht gedrückt werden. In der U-Bahn generell ist es im Grunde auch relativ ruhig (mal von den Fahrgeräuschen, Durchsagen usw. abgesehen), denn jeder hat Kopfhörer und Telefonate bei denen man das Gefühl hat beide Gesprächspartner würden sich quer über die Alpen unterhalten gibt es nicht! Nur sehr selten sieht oder hört man jemanden telefoniere, dann ist das aber auch nur sehr kurz und eher im Flüsterton. Einfach angenehm!

Während man also versucht Ruhe zu bewahren und sich aufs atmen zu konzentrieren kommt schon die nächste Station und das Spiel beginnt von vorne. Gefühlt steigen weniger Personen aus als ein...
Spannend wie viele Menschen in so einen U Bahn Wagon passen.

Ach ja, die bekannten "Nachdrücker" gibt es in den Stationen nicht mehr. Es stehen zwar Aufpasser und überwachen das Ein- und Aussteigen, drücken aber nicht mehr Personen in den Zug.

Völlig verschwitzt und wieder durchatmend kamen wir beim Imperial Palace an.
Eine sehr schöne Umgebung inmitten der Stadt, eher ein völliger Kontrast zu den Hochhäusern und den vielen Menschen. Rein zufällig stießen wir auf eine Warteschlange, wie sich herausstellte durften zwei Mal am Tag maximal 300 Personen an einer geführten Tour durch das Gelände des Imperial Palace teilnehmen. Mit den Nummern 41 & 42 waren wir da gleich dabei!

Die Tour selbst war weniger spannend, das Gelände des Palastes hingegen schon. Fun Fact: dort gibt es sogar eine eigene Tankstelle mit zwei Zapfsäulen 🙂
Leider durfte niemand in den Palast selbst hinein. Dennoch, eine gratis Tour nimmt man gerne und die Aussicht vom Palastgarten ist es ebenfalls Wert.

Bevor wir zur Tokyo Station gingen, machten wir noch einen Abstecher beim Imperial Garden vorbei. Wenn ihr schon in der Nähe seid, solltet ihr dort auf jeden Fall vorbeischauen, es lohnt sich. Der Eingang durch das Otemon Gate ist schon beeindruckend und die Anlage an sich ebenso wunderschön gestaltet. Im Frühling und Herbst vermutlich ein absoluter Traum. Im Jänner hingegen braucht man vielleicht schon etwas Fantasie um sich die vermutliche Farbenbracht vorzustellen. Egal wie, wie schaut vorbei und lasst euch von der Ruhe in mitten dieser Metropole überraschen. Noch ein Hinweis: bevor ihr durch das Tor geht werdet ihr von zwei Polizisten aufgefordert eure Rucksäcke bzw. Taschen aufzumachen, damit sie hineinsehen können. Das ganze läuft sehr flott ab, vor allem wenn ihr schon mit geöffneter Tasche hinkommt und auch kleinere Außen- bzw. Innen-Taschen öffnet und herzeigt. Die Polizisten waren bei uns sehr nett, insgesamt hat unsere Kontrolle bei uns jeweils etwa 1 Minuten gedauert, wenn überhaupt.

Tokyo Station ist nicht weit vom Imperial Palace entfernt und ist zu Fuß leicht zu erreichen.

Am Weg vom Imperial Palace in Richtung Tokyo Station.

Tokyo Station - oder: Wo geht's nochmal zum Ausgang?

Die alte Station wirkt zwischen den Hochhäusern irgendwie verloren und imposant zugleich. Ein konstanter Strom an Menschen durch die Eingänge lässt nur erahnen was sich im Inneren abspielen muss. 

Tokyo Station mit Vorplatz. Wie klein alles wirkt, zwischen den Hochhäusern...

Neben den Bahnsteigen wimmelt es in der Station nur so von Geschäften jeglicher Art. Unter anderem gibt es dort auch eine Tokyo Ramen Street, die ich euch wärmstens empfehlen kann! Sogar vegane Ramen gibt es dort, etwas das gefühlt sonst nirgends zu finden ist 🙂 
Während ihr durch den schmalen Gang der Ramen Street geht, merkt man relativ wenig von dem Trubel aus dem breiten Hauptgang, parallel zur Ramen Street. Schwierig könnt die Wahl des passenden Ramen Lokals werden, immerhin drängen sich hier ein paar davon dicht gedrängt mit sehr verlockenden Angeboten.

"Welcome to Ramen Street"... hört ihr immer wieder durch die Lautsprecher.
Ja, Ramen machen happy 😀

Die Ramen werden an einem Automaten (jedes Restaurant hat seinen eigenen) ausgewählt, bezahlt und das Ticket an eine Platzanweiserin übergeben. 
Für Leute die sich gerne beim Essen (gerne) bekleckern gibt es Papier-Lätzchen welche man sich um den Hals bindet. Sieht im ersten Moment witzig aus, hilft aber enorm, wer sich umsieht, wird außerdem sehen, dass machen so ziemlich alle Gäste. In der Tokyo Ramen Street sollte jeder Ramen-Fan etwas finden. Die Atmosphäre ist spitze und die Ramen sind eine Gaumenfreude!

Neben Ramen findet ihr in der Tokyo Station aber auch Süßes, unterschiedlichste Tempura Häppchen, Bento Boxen und gefühlt tausende andere Leckereien. Auf jeden Fall solltet ihr es euch ansehen und jeden Augenblick im Trubel genießen!

Neben all den Geschäften die sich ums Essen kümmern, findet ihr aber auch gefühlt tausend andere Läden unterhalb der Tokyo Station. Eine gefühlt Endlose Auswahl an Produkten steht euch zur Auswahl, vom edlen Kleid, zum Partygeschenk bis hin zu Sammelfiguren. Unten ein Foto von einem Regal eines solchen Action/Sammelfiguren Geschäfts:

Wenn der beste Kollege fragt ob man ein oder zwei Figuren mitnehmen könnte, läuft man gerne mal die Tokyo Station nach so einem Laden ab 🙂

Wenn ihr vorm Haupteingang der Tokyo Station steht wendet euch nach rechts, ihr solltet auf ein Hochhaus schauen auf dem “Kitte” steht. Geht hinein und fahrt auf Ebene 6F, dort gibt es einen großen Balkon, von welchem ihr einen super Ausblick auf die Tokyo Station habt. Auch perfekt um die Ein- und Abfahrenden Shinkansen zu beobachten.

Als Abschluss besuchten wir noch den Hie Shrine. Von der Tokyo Station ist es nicht allzu weit, solltet ihr also auch zu Fuß schaffen.

Als wir über die Treppen zum Schrein nach oben gingen bemerkten wir, dass dort ein Fest stattfand, der Tempel selbst war bis zu dessen Eingangstoren zum bersten voll. Davor warfen Leute Münzen in eine riesen Truhe und beteten, während rund herum Mochis verzehrt, Glücksbringer gekauft und Fotos gemacht wurden.

Nebenbei gibt es unzählige sehr nette Holzaufsteller mit Ratten im Manga-Stil, besonders die Kinder scheinen diese Zeichnungen zu lieben und lassen sich mit besonders breiten Grinsern davor Fotografieren. Wer es bis dahin noch nicht mitbekommen hat, 2020 ist das Jahr der Ratte 🙂

Wenn ihr wüsstet, wie lange wir hier gestanden sind um das Bild
"Menschen&Auto leer" zu bekommen...
scriptbee.at
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